ENTSTEHUNG VON ERDPYRAMIDEN
AM RITTEN
Die Entstehung dieser interessanten Erosionserscheinungen
geschieht am Ritten
bei Lengmoos, Oberbozen, Unterinn und Oberinn in Moränen-Hängen,
welche geeignete Steinblöcke und geschützter Lage gegenüber
Winden, meist in Waldnähe, vorweisen. Zahlreiche Bildergalerien
dokumentieren die Schönheit der Pyramiden.
In einem Wechsel von einzelnen, ergiebigen Regenfällen
mit erheblichen Trockenzeiten wird der Hang vom Regen zerfurcht
und in ein Gewirr von Kegeln und Pfeilern aufgelöst. Das
aufgeweichte Material beginnt zu rutschen und trennt sich so von
dem trockenen Boden am Rand der Erosionszone, welcher duch Wald
geschützt ist.
Auf diese Weise bildet sich eine scharfe Grenze
zwischen dem trockenen, standfesten und dem abrutschenden Material.
Hier kommt es zur Entstehung einer Steilwand an der Obergrenze
des feuchten, relativ schnell abfliessenden Materials. Zur Herausbildung
der Erdpyramide aus der Steilwand bedarf es eines Felsblockes,
der geeignet ist, das darunter liegende Material hart und trocken
zu erhalten. Die Grösse der späteren Pyramide hängt
auch damit zusammen, wie hoch die Steilwand hinaufreicht und in
welcher Höhe sich der Deckstein befindet.
Die Entwicklung und das Alter einer Erdpyramide
können nicht mit Sicherheit bestimmt werden, da hier zu viele
Komponenten zusammenspielen. Das einzig Sichere ist die Vergänglichkeit
infolge der immer fortdauernden Abtragung. Diese wird beschleunigt,
sobald der Deckstein einer Erdpyramide herabstürzt. Dann
ist die Pyramide nicht mehr vor dem Regen geschützt und wird
innerhalb kurzer Zeit durchnäßt und zu einem Haufen
zerfliessen. Zur gleichen Zeit entstehen jedoch in den höheren
Lagen neue Erdpyramiden, während die talwärts stehenden
von Vegetation umwachsen und vom Regen zerstört werden.
Neben der Rittnerbahn
sind die Erdpyramiden eine besondere Attraktion für den Rittner
Tourismus und die Hotels
am Ritten haben die Lehmsäulen aus der Vergangenheit
als interessanten Marketingaspekt entdeckt.
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